Normalerweise gilt in Botanischen Gärten die ganze
Aufmerksamkeit den Höheren Pflanzen (Gefäßpflanzen,
besonders Blütenpflanzen = Phanerogamen). Auch bei den
Kryptogamen (den Niederen Pflanzen) tut sich aber bei
genauer Betrachtung eine faszinierende Welt auf. Allerdings sind bei
den Moose, Algen, und Flechten nur wenige Arten mit herkömmlichen
Methoden im Gewächshaus kultivierbar. Für einige Moose,
Hautfarne, Moosfarn und weitere Farne und Blütenpflanzen sind die
kühl-feuchten Bedingungen hier im Schatten des Großen
Tropenhauses jedoch günstig. Die neue Vitrine im Annex für
Moose und moos-ähnliche Pflanzen enthält vor allem Arten,
welche schon seit Jahren in Kultur sind oder anderswo in den Gewächshäusern
spontan auftreten und auch hier hier gut gedeihen. Dies sind vor allem
Lebermoose der Gattungen Marchantia, Conocephalum, Lunularia,
Pellia, und Reboulia aber auch wenige Laubmoose (Polytrichum,
Funaria, Plagiomnium) sowie eine Torfmoos-Art (Sphagnum fallax).
Von den Farnpflanzen sind hier besonders die Hautfarne mit ihren sehr
zarten Wedeln zu erwähnen. Gezeigt werden Pflanzen der Gattungen
Hymenophyllum und Trichomanes. Ebenfalls zu den
Farnpflanzen gehören die Selaginellaceae. Wegen ihrer Ähnlichkeit
mit Moosen werden sie auch Moosfarne genannt. Mehrere Arten der
weltweit aber schwerpunktmäßig in den feuchten Tropen
verbreiteten Gattung Selaginella sind hier vertreten. |
Rundgang durch die Gewächshäuser