Australien
liegt rund 16000 km Luftlinie von Europa entfernt und ist ein Land mit
riesigen Ausmaßen. Es ist rund 20 mal größer als
Deutschland. Als Folge der Ausdehnung über mehr als 30 Breitengrade
findet man die unterschiedlichsten Klimazonen vom tropischen Norden über
die subtropische Mitte bis in den gemäßigten Süden. Was
bedeutet das für die Vegetation? Es bedeutet, daß Australien
neben tropischen Regenwäldern, Mangroven und Hartlaubwäldern
auch Savannen und Wüsten zu bieten hat. Über 20000 Pflanzenarten
wachsen in Australien, davon sind ca. 80% endemisch, d. h. sie kommen nur
in Australien vor. Viele der Pflanzen sind Xerophyten (Trockenpflanzen).
Sie sind an trockene Standorte angepaßt und können auch auf nährstoffarmen
Böden gedeihen. Sie haben oft kleine ledrige oder völlig
reduzierte Blätter, sehr lange Wurzeln und einen hohen Anteil an
Festigungslementen. Zu den dominanten Vertretern der australischen Flora
gehört die Gattung Eucalyptus (Myrtaceae) mit ihren über
500 verschiedenen Arten, die fast alle in Australien heimisch sind. Eine
weitere häufig anzutreffende Pflanzengruppe sind die Akazien. Die große
und sehr vielgestaltige Gattung Acacia (Fabaceae) umfaßt
etwa 1200 Arten, wobei über die Hälfte davon in ihrer
Verbreitung auf Australien beschränkt ist. Die Familie der Proteaceae
ist in Australien ebenfalls sehr artenreich. (Abbildung: Banksia
serrata)
Australien ist ein Land der Extreme. An die Flora und Fauna werden hohe Ansprüche gestellt. Im Landesinneren, dem sogenannten "Outback", erreichen die Temperaturen tagsüber nicht selten 40°C und nachts kann es empfindlich kalt werden. Dazu kommen extreme Trockenheit und Buschfeuer, die über weite Landstriche toben. Tatsächlich gibt es zahlreiche Pflanzen, die an diese Umwelteinflüsse angepaßt sind, ja sie sogar für ihren Fortbestand brauchen. Man nennt sie "Pyrophyten" (Feuerpflanzen).
[Text: Susanne Hunger]
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