Altägyptische Pflanzenfunde
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Gewinde mit Epilobium, Myrtus und
Senecio (Grabbeigabe, Fajum, 3. Jahrhundert n. Chr.) und Rekonstruktion. |
Eine Sonderstellung im Schaumuseum nimmt die sogenannte Ägyptische
Abteilung ein, die Kultur- und Kulturpflanzen-Geschichte im alten Ägypten
darstellt. Es werden die schönsten und botanisch interessantesten
Stücke der Sammlung altägyptischer Funde des Afrikaforschers
Georg Schweinfurth (1836-1925) gezeigt, eine in ihrer Art einmalige
Sammlung wie sie sonst nur in Kairo existiert. Außerdem finden
sich hier farbige Reproduktionen von Fresken und Abgüsse von
Reliefs mit Pflanzendarstellungen aus Pharaonen-Gräbern.
Die berühmtesten Objekte sind jene Blumenketten und Blätter,
Blüten und Blütenteile, die auf Mumien niedergelegt wurden,
also auf und in die Sarkophage von so gerühmten Herrscherpersönlichkeiten
wie dem Pharao Ramses II. Daneben sind Mattenteile aus Dattelpalmenblättern,
Zyper- oder Halfagras und ein Dachbalkenstückchen aus Akazienholz
ausgestellt. Auf die Bedeutung der Papyruspflanze weist ein Bruchstück
einer Handschrift auf Papyrus hin, die wie unser heutiges Papier
verwendet wurde. An Nutzpflanzen sind zu sehen: Ähren und Körner
vom Emmer, von 6-zeiliger und gemälzter Gerste, die auf
Bierbrauerei hinweist; ein Stück Weinrebe mit Blättern, das
den Weinbau im alten Ägypten beweist; Früchte der
Dattelpalme und einer Feigen-Art. Drei Fragmente von Mumienbinden aus
Leinwand sichern den Flachsanbau. Fresken und Reliefs zeigen weitere
Nutzpflanzen, z.B. Granatäpfel und Zwiebeln, und bieten Einblick
in die Erntemethoden der alten Ägypter. |
Kleiner Rundgang...