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Sie sind selbstverständlicher Bestandteil unserer Gärten und Parks. Beim Anblick
farbenprächtiger Hortensien, flammender Ahorne und zart blühender Magnolien ist
nur wenigen bewusst, dass diese und viele weitere Pflanzen erst vor rund 150
Jahren von Japan nach Europa gelangten. Dieser im ostasiatischen Vergleich
relativ späte Siegeszug ist begründet durch die Jahrhunderte lange
Selbstisolation Japans gegenüber dem Westen. Dennoch erforschten europäische
Naturforscher und Botaniker wie Andreas Cleyer, Engelbert Kaempfer, Carl Peter
Thunberg und Philipp Franz von Siebold seit dem 17. Jahrhundert die japanische
Flora. Sie mussten während ihrer Aufenthalte in Japan überwiegend auf der
Ausländern vorbehaltenen, künstlichen Insel Dejima leben. Ihre Arbeiten machten
Linnés Methode zur Pflanzenbestimmung in Japan bekannt, in der Ausstellung
exemplarisch belegt durch das Werk des japanischen Naturforschers Yokusai Iinuma
(1852-1856).
Mit Philipp Franz von Siebolds Japanaufenthalten ab 1823 und der nach 1854
erzwungenen Öffnung Japans begann – von wenigen früheren Ausnahmen abgesehen –
die Phase des intensiven Exports japanischer Pflanzen nach Europa und Amerika.
Japanische Pflanzen, oftmals durch Jahrhunderte lange Züchtung an
Kulturbedingungen angepasst, erwiesen sich als besonders geeignet für Gärten in
den gemäßigten Breiten Europas und Nordamerikas und erweckten schnell das
Interesse kommerzieller Züchter und Gartenbaubetriebe. Die Ausstellung stellt
ausgewählte Pflanzen und ihre „Karriere“ als Nutzpflanze und/oder Gartenzierde
in Europa vor. Beleuchtet werden daneben auch botanische Merkmale, ihre
Ansprüche und Verwendung sowie die Symbolik der Pflanzen in ihrer „alten“ und
„neuen“ Heimat. Am Beispiel dreier Gärten und Parks lässt sich auch für Berlin
nachvollziehen, welche bedeutende Rolle japanische Pflanzen bis heute in unseren
Gärten spielen.