Porträt von Reinhold und Georg Forster

Weltumsegler, Naturforscher, Schriftsteller, Professor für Naturkunde, Bibliothekar, Politiker, Revolutionär und Journalist: All das war Georg Forster in einer Person. Berühmte Zeitgenossen kreuzten seinen Weg, darunter Alexander v. Humboldt, die Dichter Goethe, Lessing, Herder und Wieland sowie der Aphoristiker und Physiker Lichtenberg. Forster hatte an vielen bedeutenden Ereignissen und geistigen Tendenzen seiner Zeit direkten Anteil. Seiner Zeit immer ein Stück voraus zu sein, wurde dem Genie zum Verhängnis: Im Alter von nur 39 Jahren starb der politisch verfolgte Protagonist der Mainzer Republik am 11. Januar 1794 im revolutionären Paris. Ächtung und Verfolgung wirkten lange nach. Erst in den 70er Jahren des vorigen Jahrhundert begann seine Wiederentdeckung als Aufklärer und Revolutionär. Bis heute sind die Leistungen des Naturforschers Georg Forster, insbesondere im Bereich der Botanik, nur unzureichend erkannt.

Berühmt wurde er zu Lebzeiten durch sein 1778/80 erschienenes Buch “A voyage around the world”, das noch heute als eines der bedeutendsten Standardwerke der Ethnologie gilt. Es handelt sich um den Expeditionsbericht von der zweiten Cookschen Weltumseglung (1772 – 1775), an der der 18-jährige Georg Forster und sein Vater Reinhold Forster teilnahmen. Georg Forster schuf mit diesem Buch eine neue literarische Form: den wissenschaftlich fundierten Reisebericht. Im Gegensatz zu früheren Berichterstattern begnügte sich Forster nicht mit der Aneinanderreihung von Daten, sondern interpretierte die komplexen Vorgänge in der Natur auf der Grundlage präziser Beobachtungen.

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Seitenverantwortliche, Stand (diese Seite): 25. Januar 2007
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