Rigaud hat nie Neuseeland betreten, das Doppelporträt wurde in London angefertigt, wo die Forsters in den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts lebten. Außerordentlich umfangreiches Material, darunter Vogelbälge, gepreßte Exemplare der Pflanze am Hut von Vater Forster und Zeichnungen hatten sie von einer der spektakulärsten je unternommenen Expeditionen mitgebracht - der zweiten Weltumsegelung mit Kapitän James Cook.
Das Ölgemälde mißt 126 x 101 cm und ist I. F. Rigaud London 1780 bezeichnet. Es zeigt Johann Reinhold Forster (1729 1798) stehend in Frontalansicht, einen toten Vogel in der Rechten, ein Gewehr in der Linken, vor ihm sitzend seinen Sohn Georg Forster beim Zeichnen des Vogels. Mindestens drei weitere Vögel sind links unten im Bild zu sehen, in der Krempe des Huts von Vater Forster steckt eine Forstera sedifolia. Diese Szene wurde bis vor kurzem ausschließlich mit der Insel Tahiti im pazifischen Ozean in Verbindung gebracht, doch stammen alle Vögel sowie die Pflanze aus Neuseeland. Lediglich die Form des Segels im Bildhintergrund ist aus Tahiti dokumentiert, nicht von den in Neuseeland lebenden Maori. In der uferlosen Literatur über die Erforschung Neuseelands und der Inseln der Südsee wurde das Doppelporträt von Vater und Sohn Forster bis zum Überdruss reproduziert, Kopien in Form von Kreide- und Bleistiftzeichnungen sind in mehreren Sammlungen vorhanden, von einer Reproduktion in Öl wurde im Jahre 1799 ein Kupferstich hergestellt, der weite Verbreitung fand.
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