Infoblätter / Papers of Information

Krokusse und andere Frühjahrsblüheraus dem östlichen Mittelmeerraum

Alljährlich beginnt im Botanischen Garten Berlin-Dahlem der Frühling mit einer Massenblüte abertausender kleiner Zwiebel- und Knollengewächse der Gattungen Galanthus (Schneeglöckchen), Crocus (Krokus), Scilla (Blaustern) und Muscari (Traubenhyazinthe). Alle vier Gattungen, vor allem aber die Gattung Crocus, besitzen ihr Hauptentfaltungsgebiet im östlichen Mittelmeerraum. Hier - also auf der Balkanhalbinsel, in Anatolien und in den Levante-Staaten - sind sie mit vielen verschiedenen Arten vertreten, die häufig nur von Spezialisten voneinander unterschieden werden können.

Im Botanischen Garten Berlin-Dahlem werden seit Jahrzehnten Krokus-Arten vor allem in den Bereichen "Anatolien" und "Balkanhalbinsel" gezeigt. Sie fühlen sich hier so wohl, daß sie längst über ihre ursprünglichen Pflanzbereiche hinausgewandert sind und -- häufig in bunter Mischung -- weitere Wuchsorte erobert haben. So hübsch der Anblick so vieler leuchtender Blüten im März und April auch ist, so schwierig gestaltet sich die Etikettierung dieser bunten Fülle! Daher sei hier auf einige Arten frühjahrsblühender Krokusse hingewiesen, die für bestimmte Abschnitte des Botanischen Gartens besonders typisch sind:

  • Revier „Anatolien-Kaukasus-Iran“ - Geo III/ 40 bis 54:
    • Crocus biflorus - weiß
    • Crocus chrysanthus - hellgelb
    • Crocus flavus - goldgelb
  • Revier „Balkan-Halbinsel“ - Geo III/ 58 bis 69:
    • Crocus flavus - goldgelb
    • Crocus tommasinianus - hellviolett
  • Revier „Ungarische Steppe“ - Geo II/ 46 und 47:
    • Crocus reticulatus - bläulichweiß
  • „Krokus- und Narzissenwiesen“
    • Die hier in bunter Mischung von Gelb, Blauviolett und Weiß blühenden Krokusse sind Gartenformen, die aus verschiedenen Wildarten und deren Kreuzungen hervorgegangen sind. Dabei handelt es sich vor allem um Crocus vernus, den gewöhnlichen Wildkrokus der Alpen, sowie um Crocus biflorus, Crocus chrysanthus, Crocus tommasinianus und Crocus angustifolius.

[Text: H. Ern]

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© Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem, Freie Universität Berlin
Seitenverantwortliche, Stand (diese Seite): 18. August 2010
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