2. GEO –TAG DER ARTENVIELFALT

in Berlin am 3. Juni 2000

Ergebnis

Vielfältiges Leben auf dem ehemaligen Mauerstreifen
Mehr als tausend Arten an einem Tag !

Rund 60 Experten haben am 2./3. Juni 2000 auf dem ehemaligen Mauerstreifen in Berlin – Treptow innerhalb von 24 Stunden 1144 bzw. 1216 Arten erfasst.

Damit war der GEO –Tag der Artenvielfalt in Berlin ein riesiger Erfolg. Es konnte eindrucksvoll gezeigt werden, dass selbst städtisches Brachland eine enorme Artenfülle aufzuweisen hat. Die Zahl der im Gebiet lebenden Arten muss sogar noch weit höher eingeschätzt werden, denn in der Kürze der Zeit konnte nur ein Ausschnitt aus Flora und Fauna erhoben werden.

Auf Initiative der Zeitschrift "GEO" wurde im vergangenen Jahr erstmalig ein solcher Tag in Deutschland in der Nähe von Lübeck in der Wakenitz-Niederung veranstaltet. Experten aus dem gesamten Bundesgebiet wiesen dort innerhalb von 24 Stunden 2066 verschiedene Tier- und Pflanzenarten nach. In diesem Jahr wurde die Aktion bundesweit ausgedehnt. 

Das Besondere in diesem Jahr: Hamburg hatte Berlin zu einem Wettstreit der Artenzahlen auf städtischen Biotopen herausgefordert. Während in Hamburg etwa 30 Experten am 4. Juni ein 4 km² großes Gebiet in Hamburg Wilhelmsburg (inklusive Elbeufer) untersuchten, hatten sich die Berliner den ehemaligen Mauerstreifen entlang des Teltowkanals zwischen Späthstr. und Rudower Chaussee vorgenommen (ca. 1 km²). In Hamburg wurden innerhalb von 24 Stunden "nur" 678 Arten erfasst, allerdings auch bei schlechterem Wetter und mit weniger Teilnehmern. Das gute Ergebnis in Berlin ist vor allem der größeren Zahl von Spezialisten zu verdanken, die das Gebiet intensiv bearbeitet haben. Vor allem die Insektenforscher waren sehr erfolgreich.

Von Freitag 16.00 Uhr bis Samstag 16.00 Uhr waren die Biologen und Biologinnen mit Fernglas, Klopfschirm, Kescher und Lupe im Gelände unterwegs, um möglichst viele Arten in 24 Stunden zu finden. Freitag Abend wurden mit einer Leuchtanlage Schmetterlinge und Falter angelockt.

Allein 315 Käferarten leben auf dem ehemaligen Grenzstreifen. Außerdem wurden von den Vogelkundlern rund 55 Vogelarten - darunter sogar Eisvogel und der sehr seltene Brachpieper - festgestellt. Auch die Artenfülle bei den Blütenpflanzen ist mit 350 Arten recht groß. Viele seltene und gefährdete Arten wurden bei dieser sehr kurzen Inventur erfasst. Eine Liste der gefundenen Berliner Arten ist auf dieser Homepage abrufbereit (siehe unten).

Doch leider wird es dort bald vorbei sein mit der Artenvielfalt, denn nach neuesten Planungen soll hier in einigen Jahren die sogenannte "Teltowkanalautobahn" nach Schönefeld gebaut werden.

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