Sonderausstellung 2002 - Die Pflanzenwelt im antiken Griechenland
Die Prägung der antiken Münzen
Der
technische Vorgang des Prägens war einfach: Der beauftragte Künstler
gravierte das Münzsymbol ähnlich wie beim Schneiden einer
Gemme vertieft in einen bronzenen oder besonders gehärteten
Eisenstempel ein. Beim Prägen selbst wurde ein bereits
vorgewogenes und fast immer auch schon vorgeformtes - meist gegossenes
- Stück Metall, der sogenannte Schrötling, auf den Amboß-Stempel
gelegt, danach der andere Stempel daraufgesetzt. Mittels eines kräftigen
Schlages mit dem Prägehammer auf das obere Ende dieses Stempels
wurde der Schrötling in die Vertiefungen beider Stempel gepreßt.
Gelegentlich reichte die Wucht des geführten Hammerschlages nicht
aus und der Arbeiter mußte ihn wiederholen. Dabei kam es
mitunter zum sogenannten Doppelschlag, das heißt der Stempel
verrutschte beim Aufsetzen zum zweiten Schlag ein wenig, so daß
sich dann die beiden Prägungen überschnitten oder doppelt
erschienen. Der Schrötling nahm mit der Zeit allmählich ein
runderes und flacheres Aussehen an und gewann auch an Durchmesser. Im
Laufe der Zeit, vornehmlich im Hellenismus, erfuhr der Rand der Münze
nicht selten eine Bearbeitung durch Hammerschlag als Schutz gegen Fälschungen.
Gelegentlich benutzte man bereits umlaufende Münzen fremder
Staaten zur Überprägung mit den eigenen Stempeln. In späthellenistischer
und römischer Zeit wurden Prägestempel aus wenigstens zwei
verschiedenen Urpunzen zusammengesetzt, etwa aus einer für den
Kopf des Herrschers oder Gottes und einer für die Umschrift oder
den Kranz, der das Münzbild umschloß.
Die Anzahl der aus einem Stempel geprägten Münzen dürfte
zwischen 4000 und 6000 für die Vorderseite der Münze liegen.
Man hat errechnet, daß in den Jahren 167-140 v. Chr. in Athen
rund 3 Millionen Tetradrachmen geprägt wurden. Dazu benötigte
man ungefähr 52 390 kg Silber. Heute gibt es noch 3866
nachweisbare Exemplare.
<<< Übersicht
| Durch die Ausstellung >>> |
