Botanisches Museum - Galerieausstellung

28. November 2013 bis 23. Februar 2014

Naturschön. Malerei von Ute Wöllmann

     
„Botanische Elemente“ sind das Markenzeichen meiner Malerei. Die Natur bietet mit ihren Formen und Strukturen einen unermesslichen Motivschatz und Formenkanon. Ich stelle in meiner Malerei elementare Fragen zum Formenspiel der Natur. In der Zeichnung nähere ich mich zunächst den vegetativen Formen. Schlüsselbegriffe meiner Malerei sind Struktur, Materialität, Farbe. Ausgangspunkt meiner Malerei ist die klassische Ölfarbe, die mir als Farbe die maximale Bandbreite von dünnen Lasurschichten zu pastosen Oberflächenbeschaffenheiten bietet. Vielfach arbeite ich alla prima, kombiniere feine und aufwändige Zeichnungen mit der pastosen Ölfarbe oder übertrage die Techniken der dünnflüssigen Aquarellmalerei in das Ölbild, in dem ich dünnflüssige Ölfarbe auf dicke Ölfarbe gieße. Nur die alla prima Technik ermöglicht dies. Das Aquarell nimmt in meinem Schaffen einen großen Raum ein, ermöglicht es mir unterwegs oder bei eingeschränkten Arbeitsmöglichkeiten ein unkompliziertes, tägliches Arbeiten.    Parallel zur Ölmalerei und zum Aquarell experimentiere ich gerne mit unterschiedlichen Papieren, die ich von meinen Reisen aus China und Madagaskar mitgebracht habe, die ich teilweise auch mit der Ölmalerei kombiniere. Auch hier ist es die Materialität der dicken, handgeschöpften Papiere aus Nepal, der Blütenpapier aus Madagaskar oder der feinen Chinapapiere, die unmittelbaren Einfluss auf meine Arbeit nimmt und mich inspiriert.
In Ingeborg Bachmanns Gedichten findet mein künstlerisches Interesse eine Entsprechung in ihrer Bildballung des Ausdrucks und das eigentümliche Nebeneinander und Übereinander von Gegenständlichkeit und Abstraktion. Ingeborg Bachmann behandelt das Abstrakte, als wäre es anschaulich. Sie hat eine sehr bildhafte, der Naturbeobachtung entlehnte Sprache, die mich zu eigenen Bildern inspiriert.

Ute Wollmann

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„Für mich wird keine Wiese zum Bett“, 2012
Öl auf Leinwand, 80 x 110 cm
© Ute Wöllmann
 

Naturschön. Paintings by Ute Wöllmann
November 28, 2013 thru February 23, 2014

`Botanical elements’ are the characteristics for my painting. Nature in all its forms and structures provides a rich archive for my art. While painting, I ask fundamental questions about nature’s variety of patterns. Key features are structure, texture and colour. My favourite material is rich oil colour that enables me to work with fat structures as well as very thin layers. I mostly work ‘alla prima’, combining delicate and rich drawings with thick oil-colour or I imitate watercolour – like textures by pouring thin oil-layers on top of fat oil-colour. This only works the ‘alla prima’-way.
 
  I use watercolours on a daily basis. As ground I often use various papers I brought from travels to Madagascar and China. I find great inspiration in thick, handmade Nepalese papers or sheets of blossom-paper coming from Madagascar.
In Ingeborg Bachmann´s poems I find a lyrical counterpart. They are very picture-immensly and offer an unique mixture of realism and abstraction. Abstraction appears very clearly in her literature. Her vivid way of watching and describing nature inspires me a lot.

Ute Wöllmann
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© Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem, Freie Universität Berlin
Seitenverantwortliche, Stand (diese Seite): 14. Oktober 2013
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