banane

Es mag den einen oder anderen verwundern, aber die Banane ist eine Beere. Ihre Verpackung bringt sie gleich mit. Das Fruchtfleich ist hygienisch umhüllt von einer derben, gerbstoffhaltigen Schale. Eine Banane ist schnell geschält und weggeworfen. Zahlreiche Faserbündel ermöglichen das Abziehen ohne Zerreißen. Der Biß in die Banane offenbart kleine schwarze Punkte - es handelt sich dabei um nicht entwickelte Samenanlagen. Das Fruchtfleisch (Pulpa), anfangs fest und stärkereich, wird bei der Reife durch Stärkeverzuckerung süß und weich. Reife Bananen enthalten leicht verdauliche Kohlenhydrate. Vitamine (C, Nikotinamid, B1, B2, Carotin) und Mineralstoffe machen sie zu einem wertvollen und obendrein aromatischen Lebensmittel. Und noch etwas Besonderes: der Inhaltsstoff Tryptophan regt im Gehirn die Produktion des Hormons Serotonin an, das einen leicht euphorische Wirkung hat.

Obwohl die Bananen heute überall in den Tropen angebaut werden, ist die Heimat der Banane Neuguinea (s. Weltkarte). Schon Alexander der Große soll sie 327 v. Chr. gekostet haben, aus China sind aus dieser Zeit Anbau und Ernte dokumentiert. In vielen Hochkulturen der Alten Welt findet sich ihre Darstellung, nicht jedoch im präkolumbianischen Amerika. 1516 wurde die Banane von den Kanarischen Inseln nach Santo Domingo und zwei Jahrzehnte später nach Peru eingeführt und war damit in den Tropen der ganzen Welt vertreten. Die Entwicklung von Kühlschiffen und neuen Verpackungen ermöglichte zu Beginn des 20. Jahrhunderts schnelle Transporte in die gemäßigten Breiten. Die Banane entwickelte sich zum Exportschlager der Bananenrepubliken Ekuador, Honduras, Costa Rica und Panama und des tropischen Afrika. Weltweit werden jährlich rund 11 Millionen Tonnen Obstbananen in Monokultur auf großen Plantagen angebaut. Gut ein Zehntel der Ernte wird hierzulande verspeist.

Bananen sind drei bis zehn Meter hohe Stauden, das heißt sie sind unverholzt. Aus einem kurzen, knollenartig verdickten Wurzelstock wachsen mächtige, spiralig angeordnete Blätter, deren Blattscheiden sich umeinander legen und einen zylindrischen Scheinstamm formen. Die vier bis sechs Meter langen Blätter, meist vom Wind zerschlitzt, bilden einen Blattschopf am Ende des Scheinstammes. In dessen Mitte schiebt sich der große, hängende Blütenstand durch. Innerhalb eines Blütenstandes kommen sowohl zwittrige sowie in einem oder beiden Geschlechtern reduzierte Blüten vor. Die unscheinbaren, einseitig symmetrischen Blüten haben in der Nähe des Fruchtknotens Nektardrüsen. Bei Wildarten dient der Nektar Fledermäusen als Nahrung, die beim Naschen zugleich die Bestäubung übernehmen. Bei Kulturbananen ist die Bestäubung nicht nötig.

Warum ist die Banane krumm? Die sich aus den Fruchtknoten der zwittrigen Blüten entwickelnden fingerförmigen Früchte (banan, arabisch = Finger) wachsen zunächst wie die Blüten nach unten. Da sie sich aber an der Sonne orientieren, wenden sie sich während des Wachstums immer mehr zum Licht, so dass sie krumm werden.

Während bei uns fast nur süße Obstbananen gegessen werden, sind in den Tropen stärkereiche Mehl- oder Kochbananen ein wichtiger Bestandteil der Ernährung: zu Brei gekocht, gebraten, als Chips geröstet oder zu Bier vergoren. Großer Beliebtheit erfreut sich neuerdings die aus China stammende, besonders aromatische Zwergbanane. Bananenblätter als Geschirr- oder Kochtopfersatz sind in den Tropen nicht ungewöhnlich.

Wie wäre es denn zum Frühstück mit einer Bananenmarmelade?
1 Tasse Orangensaft, ½ Tasse Zitronensaft, ½ Tasse Wasser und
2 Tassen Gelierzucker bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen,
5 große reife Bananen hinzufügen, bei mäßiger Hitze köcheln lassen, die Masse nicht zu dick werden lassen, in heiße Gläser füllen und sofort verschließen.