Tomatensaft wird durch Auspressen der reifen Früchte gewonnen. Die Früchte sind
große Beeren, die aus den zwei verwachsenen Fruchtblättern des oberständigen
Fruchtknotens hervorgegangen sind. An den zentral bis zur Mitte eingeschlagenen
Fruchtblättern entsteht am inneren Rand ein wulstartiges Gewebe (Placenta),
an dem sich zahlreiche Samen bilden. Ihre Samenschalen haben eine stark verschleimte
Außenwand (Zylinderepithel), die zusammen mit dem ebenso verschleimenden Rand
des Fruchtblattes saftige Gallerte um die Samen erzeugt. So besteht der Tomatensaft
hauptsächlich aus der ausgepressten mittleren Fruchtschicht (Pericarp) und den
von den Samen befreiten saftigen Gallerten. Lange galt der rote Tomatensaft
als geheimer Liebestrank, der „zur Unzucht verleitet“.
Die Indianer Mexikos und Perus kultivierten die Tomate bereits in präkolumbianischen
Zeiten. Ihr mexikanischer Name „Tumatl“ (ein pralles, rundes Ding) ist auch
in unsere Sprache eingegangen. Die Tomate wurde erstmals im Kräuterbuch des
Matthiolus von 1544 beschrieben und er veröffentlichte auch das erste Rezept
für Tomatensauce „man isst die (Früchte)...... gebraten in Öl mit Salz und Pfeffer“.
Bis zum 18. Jh. schätzte man die Tomate nur als Zierpflanze und warnte vor ihrer
Giftigkeit. Schließlich enthalten die grünen unreifen Früchte das Alkaloid Solanin.
Erst im 20. Jh. wurde die Tomate zum geschätzten Gemüse und zur Weltwirtschaftspflanze.
Hauptanbaugebiete sind heute Russland, Türkei, Ägypten, Spanien, Italien, China
und die USA. Inzwischen gibt es etwa 1000 Sorten, die in Größe, Form und Farbe
beträchtlich unterschieden sind.
Die Tomate Lycopersicum esculentum gehört zu den Nachtschattengewächsen
(Solanaceae). Das einjährige Kraut kann bis 1,5 m hoch werden. Der Stängel ist
mit großen gefiederten Blättern und zahlreichen drüsigen Haaren besetzt und
die Verzweigungen enden jeweils in einem Blütenstand (Wickel). In der Kultur
werden die Pflanzen „ausgegeizt“, d. h. die Achselknospen werden ausgebrochen,
um möglichst große Früchte zu gewinnen.
Tomaten werden roh verzehrt, meist
in Salaten, gekocht, gegrillt, zu Tomatenmark und Ketchup verarbeitet. Zum Trocknen
werden die Früchte halbiert, entkernt, gesalzen und mit der Schnittfläche nach
oben im Herd (oder in der Sonne) 12 Stunden bei geringer Hitze gedörrt. Unschlagbar
ist die Kombination frischer Tomaten- und Büffelmozarellascheiben auf Baguette.
Basilikumblätter nicht vergessen! Gesundheitlich sind die Tomaten sehr zu empfehlen:
Sie enthalten, die rot färbenden Lykopene, welche gegen die freien Radikale
schützen, ebenso B-Vitamine (Folsäure, Biotin), sowie die Vitamine A, C und
E. Das enthaltene Kalium entwässert und ist harntreibend, die Schale enthält
Zink und Ballaststoffe.
Der
Liebestrank zum Frühstück
Tomate Lycopersicum esculentum