Die mit schwarzen Drüsen übersäte Staude duftet intensiv nach
Zitrone und Zimt. Die Drüsen produzieren ätherische Öle
(vorwiegend Terpene), ein Umstand, den man sich früher in Bauerngärten
zunutze gemacht haben soll, indem man an windstillen Tagen die brennbaren Dämpfe
entzündete und so eine lebende Fackel erhielt. Dabei soll die Pflanze
selbst nicht geschädigt worden sein. Die durch zahlreiche Drüsen
rauhen Kapseln schleudern bei der Eintrocknung explosionsartig ihre schwarz glänzenden
Samen mit einem komplizierten Mechanismus bis zu 2 m weit fort. In Eurasien
kommt die Art vom südlichen und gemäßigten Europa bis ins
Amurgebiet vor. In Mitteleuropa ist sie regional gefährdet.
Bei uns findet man den wärmeliebenden Diptam nur an sonnigen, trockenen
Stellen, wie z.B. in Trockenwiesen, an felsigen Hängen, im Schutz lichter
Gebüsche, an Wald- und Wegrändern und in Weinbergen. Die Pflanze gilt
als Wärme-, Trockenheit- und Kalkanzeiger. Leider wird sie gern an ihren
natürlichen Standorten ausgegraben, um sie in Gärten zu verpflanzen.
Oftmals fällt sie auch der Beseitigung ihrer Standorte, z.B. durch
Heckenrodung in den Weinbergen, zum Opfer.
[Text: A. Bley]