Ein großes leuchtend gelbes Blatt zieht im Frühjahr geradezu
magisch die Blicke an. Es ist das Hochblatt (Spatha) des Amerikanischen
Riesenaronstabes (Lysichiton americanus), welches einen 10-15 cm langen
Kolben (Spadix) umhüllt, der lückenlos von zahlreichen Blüten
bedeckt ist. Dieser Blütenstand ist charakteristisch für die
Aronstabgewächse, eine umfangreiche, meist tropisch verbreitete
Pflanzenfamilie. Der Riesenaronstab ist einer der wenigen Vertreter, die auch in
gemäßigten Breiten vorkommen. Seine Heimat sind die Sümpfe des
westlichen Nordamerikas von Alaska bis Kalifornien.
Die eigentlichen Laubblätter, dickrippig, fast 1 m lang, erscheinen
erst zum Ende der Blütezeit. Auf dem Kolben entwickeln sich scharlachrote
Früchte, die eine von den Bären bevorzugte Nascherei sind. Eine nahe
verwandte Art, die sich nur durch ein weißes Hochblatt, kleineren Wuchs
und eine etwas spätere Blütezeit unterscheidet, ist der
Kamtschatka-Aronstab, von Ostsibirien bis Japan verbreitet.
Ganz anders macht der Stinkkohl (Symplocarpus foetidus) auf sich
aufmerksam. Wie sein Name sagt, geht von ihm ein übler Geruch aus, der ähnlich
dem des Stinktieres sein soll. So heißt er in seiner Heimat, den Sümpfen
Nordamerikas, auch Skunk cabbage. Der scheußliche Geruch soll die Bestäuber,
vor allem Fliegen, anlocken. Das Hochblatt, schon im zeitigsten Frühjahr
erscheinend, schmiegt sich an den Boden und ist kaum durch seine braunrote und
gelblichgrüne Farbe von der Umgebung zu unterscheiden. Interessant ist
seine Form: dick, bauchig und dann plötzlich zugespitzt, so daß es an
eine Muschel erinnert. Aus den dicken Wurzelstöcken erscheinen nach der Blüte
nur Niederblätter und erst im darauffolgenden Jahr die eigentlichen herzförmigen
dicken Laubblätter, die bis 1 m lang und bis 30 cm breit werden. Die
Beerenfrüchte sind in dem kurzen Kolben eingesenkt und bilden mit ihm
einen fast kugeligen Fruchtstand.
Beide Stauden benötigen nasse und saure Böden. Leider ist eine
Vermehrung aus Samen schwierig und langwierig.
[Text: B. Mory]