Der Großblütige Breitsame ist ein einjähriges
Acker-Wildkraut mit Doldenblütenständen, die durch Förderung der
Randblüten den Eindruck von Einzelblüten vermitteln. Die Früchte
haben hakenförmige Stacheln und kleine Borsten und können von Tieren
verbreitet werden (Epizoochorie). Durch die mehrfach geteilten Blätter wird
man, solange sich die Pflanze im vegetativen Zustand befindet, an die Möhre
erinnert, allerdings sind die Blattscheiden des Großblütigen
Breitsamens durch einen breiten weißen Rand von denen der Möhre
deutlich verschieden.
Orlaya grandiflora kommt in Getreidefeldern oder Brachen auf
kalkhaltigen, meist steinigen Tonböden vor. Heute ist sie aber durch den
Einsatz von Herbiziden und die Anreicherung von Nährstoffen in den Böden
durch die Verwendung stickstoffreicher Mineraldünger in ihrem Fortbestand
stark gefährdet und in Deutschland regional vom Aussterben bedroht.
Um selten gewordene, nicht absichtlich angebaute Ackerpflanzen vor dem
Aussterben zu bewahren, werden in jüngster Zeit Schutzäcker
eingerichtet Außerdem werden auch vermehrt 2-5 m breite Ackerrandstreifen
aus der intensiven Bewirtschaftung genommen und an diesen Stellen auf den
Einsatz von Herbiziden und Düngemitteln sowie auf mechanische Unkrautbekämpfung
verzichtet.
[Text: I. Hagemann]