Infoblätter / Papers of Information

Wiesen

Eine Wiese ist eine gehölzarme bis gehölzfreie Grasflur, die -- im Gegensatz zum Rasen -- einen großen Artenreichtum an krautigen Pflanzen aufweist. Wir unterscheiden grundsätzlich fünf verschiedene Wiesentypen:

  1. Gebirgswiesen, Borstgraswiesen; das sind Alpenmatten oberhalb der Waldgrenze.
  2. Salzwiesen, Andelwiesen; sie stellen im Küstenbereich eine Folgegesellschaft (Sukzession) der Watten dar.
  3. Sumpfwiesen, Moorwiesen; sie befinden sich in Lagen mit hohem Grundwasserstand und sind eine Sukzession der Moore.
  4. Mähwiesen; diese sind anthropogen beeinflußt, indem sie 2--3 jährlich gemäht werden.
  5. Weidewiesen; sie werden jährlich 7--8 Monate beweidet und sind entweder artenreiche Fettwiesen auf feuchten, frischen Böden oder artenarme Magerwiesen auf trockenen, nährstoffarmen Böden.

Die Wiesen im Botanischen Garten sind aufgrund ihrer unterschiedlichsten kleinklimatischen und bodenbedingten Wachstumsfaktoren sehr artenreich und verschiedenartig ausgebildet.

So sind beispielsweise zu beobachten:

  • Primel-Wiesen
  • Hahnenfuß-Wiesen
  • Knöllchensteinbrech-Wiesen
  • Salbei-Margeriten-Wiesen
  • Storchschnabel-Wiesen
  • Bärenklau-Wiesen u.a.

Sie beinhalten insgesamt ca. 390 Pflanzenarten, wovon 88 vom Aussterben bedroht sind. Da derartige Wiesen äußerst empfindliche Pflanzengesellschaften sind, die durch äußere Einflüsse schnell zum artenarmen Rasen degradieren, können wir leider ein Betreten, Belagern oder Bespielen unserer Wiesen nicht gestatten.
[Text: W. Schwarz, 1990]

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© Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem, Freie Universität Berlin
Seitenverantwortliche, Stand (diese Seite): 18. August 2010
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