Die Zitrusgewächse zählen zu den ältesten
Kulturpflanzen der Erde. In China wurden sie schon 2000 v.Chr.
angebaut, wie aus Aufzeichnungen des Chinesen Chi Han 304 n.Chr.
hervorgeht. Damals ernannte der Kaiser sogar Mandarine - Minister für
Zitruspflanzen -, weil diese Gewächse zeitweise sehr kostbar
waren und religiös-symbolischen Zwecken dienten. So breitete sich
die Apfelsine schon früh über Indien nach Babylonien aus und
soll 800 v.Chr. die hängenden Gärten der Semiramis geschmückt
haben.
Erst Karl der Große brachte Zitrusgewächse von seinen
Kriegszügen aus Kleinasien nach Europa mit. Die kälte-empfindlichen
Pflanzen wurden im 16. Jahrhundert in die Parkgestaltung einbezogen
und dienten am Hofe zur Dekoration der Festtafel und Parfümherstellung
- sie waren Ausdruck von Wohlstand, Macht und Eleganz.
Heute haben Zitrusgewächse wieder eine große Bedeutung:
die Früchte zur Herstellung von Saft, Medizin, Marmelade, Parfüm
etc. und die Pflanzen im Zeitalter der Naturfreunde" zur
Dekoration in Wohnungen und Wintergärten - damals Orangerien
genannt.
So ändern sich die Zeiten, doch die Vielfalt dieser Pflanzen
bleibt erhalten. Im Sommerhalbjahr können Sie unsere Zitrusbäume
im ehemaligen Kurfürstengarten bewundern.
[Text: H. Loose]