Der Moosgarten

Alter und Lebensbereich der Moose

Moose sind eine der ältesten, heute noch lebenden Landpflanzen. Schon vor 300 Millionen Jahren wuchsen Moose auf der Erde. Nachkommen dieser uralten Arten haben bis heute überlebt.

Moose sind weltweit verbreitet. Sie kommen vor allem in Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit vor, in Wäldern und Mooren. Sie ertragen aber extreme Trockenperioden ebenso wie starke Temperaturschwankungen, intensive Sonnenbestrahlung oder geringen Lichteinfall. So sind Moose auch in Polargebieten, im Hochgebirge, selbst in der Wüste und in Höhlen anzutreffen.

Moose bilden Wirkstoffe, die sie vor Tierfraß, vor Pilzen und Bakterien schützen. Sie besitzen keine Wurzeln, sondern nehmen Wasser und Nährstoffe über die gesamte Pflanzenoberfläche auf. Auf Klimaveränderungen, auf Luft- und Wasserverschmutzung reagieren Moose empfindlich. Deshalb werden Moose als Bioindikatoren für Pflege und Entwicklungsplanung von Schutzgebieten oder für biologische Umweltbeobachtung eingesetzt. Einige Moose passen sich veränderten Umweltbedingungen gut an. Sie filtern und verarbeiten Feinstaub, sie speichern Schwermetalle und sogar radioaktive Isotope. Ihre medizinische Bedeutung war Naturvölkern bekannt, blieb aber in unserer technisierten Zivilisation bisher weitgehend unerforscht.

Auf von Menschen verursachte Veränderungen unserer Landschaft reagieren viele der hochspezialisierten Moose besonders stark. Der Grad der Gefährdung der Moosflora Deutschlands ist mit 39 Prozent entsprechend hoch. Im Tiefland stehen noch erheblich mehr Moosarten auf Roten Listen unter Schutz, zum Beispiel in Brandenburg 57 Prozent.


Alter und Lebensbereich | Fortpflanzung

Moosarten: Hornmoose | Lebermoose | Laubmoose

Der Moosgarten

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© Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem, Freie Universität Berlin
Seitenverantwortliche, Stand (diese Seite): 18. August 2010
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