Eine Unze Gold (ca. 31 g) soll Alexander von Humboldt (1769-1859) den Eingeborenen für die Blüte eines Baumes geboten haben, dessen wohlschmeckende Samenkerne er im Jahre 1800 im Gebiet des heutigen Venezuela kennengelernt hatte. Sein Kaufwunsch blieb ohne Erfolg - die auf dieser Expedition gesammelten Herbarbelege davon tragen jedenfalls keine Blüten. Trotz dieses gravierenden Mangels verwendeten Humboldt und sein Reisegefährte Aimé Bonpland (1773-1858), nach Paris zurückgekehrt, dieses Material als Grundlage zur Erstbeschreibung. So erhielt der bis 70 m hohe Urwaldriese im ersten Band der von den Reisegefährten verfaßten "Plantes équinoxiales", Paris 1807 seinen wissenschaftlichen Namen: Bertholletia excelsa Humb. & Bonpland. Der Name erinnert an den französischen Chemiker Claude Louis Comte de Berthollet (1748-1822), der die bleichende Wirkung des Chlors entdeckt hatte und die Grundlage zum Verständnis der chemischen Affinität der Elemente legen sollte. Den Typusbeleg deponierten die beiden Autoren im Muséum d´Histoire Naturelle in Paris, sandten aber ein Doppelexemplar, einen sogenannten Isotypus, an Carl Ludwig Willdenow, damals Apotheker in Berlin, mit dessen Herbarium dieser Beleg an das heutige Botanische Museum Berlin-Dahlem kam. Glücklicherweise besitzt die Bibliothek des Museums auch die von Humboldt und Bonpland verfaßte Erstbeschreibung und die dazugehörige Abbildung, einen Kupferstich von Sellier nach Pierre Jean Francois Turpin (1755-1840), der ein Blatt, Früchte, Samen, die Columella und den Embryo, aber keine Blüte zeigt. Abb. links: Bertholletia excelsa Humb. & Bonpl. Kupferstich von Sellier nach P.J.F. Turpin. A. v. Humboldt & A. Bonpland. Plantes Equinoxiales I: t. 36 (1807). Photographie. Bibliothek, BGBM. Größere Fassung (514 KB !) Die ungeschälten oder geschälten Embryonen sind als
Knabberkost allgemein bekannt und werden roh, geröstet oder
gesalzen gegessen. Unter Bezug auf ihren wichtigsten Umschlagplatz,
den Hafen Pará in Brasilien, werden sie im deutschsprachigen
Raum meist Paranüsse genannt. |