Die Botanische Zentralstelle für die
deutschen Kolonien
Perubalsam - Brechung eines Monopols Perubalsam (Balsamum peruvianum) ist ein braunroter bis
gelbbrauner, nach Vanille und Benzoe riechender Balsam, der zu harter
Masse eintrocknet. Er wird aus angeritzten Stämmen von Myroxylon
balsamum var. pereirae, dem Perubalsambaum, gewonnen. Der
Perubalsam wird lokal bei schlecht heilenden Wunden, Verbrennungen und
Druckstellen verwendet. Außerdem wird er in der Homöopathie
eingesetzt und unter anderem auch zu Hustenpastillen verarbeitet. In der
Mikroskopie dient er als Einbettungsmittel für Dauerpräparate.
Die Reise sollte dazu dienen: "die verschiedenen Kulturpflanzen und ihre Behandlung in den ältesten und vorgeschrittensten Produktionsländern kennenzulernen und schließlich die besten und geeignetsten davon in unsere deutschen Schutzgebiete überführen" zu können. Auf der Suchliste von Preuss standen auch Samen des Perubalsambaumes. Aus El Salvador verschickte er große Mengen davon an die Botanische Zentralstelle in Berlin. Von hier gelangte ein Teil weiter in die verschiedenen Pflanzstationen in Togo, Deutsch-Ostafrika, Kamerun und Samoa, ein anderer Teil wurde in den Gewächshäusern des Botanischen Gartens, der unter der Leitung Englers stand, versuchsweise kultiviert. Der Anbau des Perubalsambaums in den deutschen Kolonien erwies sich als erfolgreich. Dadurch wurden die Konsumenten im Deutschen Reich unabhängig von ihren früheren Lieferanten. Ein Transfer von der Neuen in die Alte Welt war gelungen, ein Monopol gebrochen. Erleben Sie weitere Exponate und interessante Beschreibungen in der Ausstellung. |