Duftöle Im antiken Griechenland gehörten Duftöle zum alltäglichen Bedarf. Mit trockenem Haar und spröder Haut galt man als schmutzig und erst dann als gepflegt - wie widerlich es uns heute auch erscheinen mag - wenn man ölig glänzte. Die Bereitung der Duftöle lag in den Händen von Frauen. Sie nahmen Oliven-, Mandel- oder Nußöl, verdickten und erhitzten es bei langsamem Feuer. Nach dem Abkühlen fügten sie Blüten, Blätter oder Stengel wohlriechender Pflanzen hinzu, deren Aroma bewahrt werden sollte. Besonders beliebt waren die Aromen von Majoran, Ginster, Iris, Minze und Narzisse. Durch Auspressen wurde schließlich ein zähflüssiges Duftöl gewonnen, das durch Salz und Gummi arabicum haltbar gemacht wurde. Der Duft der Öle war eher streng und schwer aber nicht ohne
erotische Anziehungskraft. HESIOD rühmte Zur gleichen Zeit spottete ARCHILOCHOS über eine Frau: „Brust und Haare hatte (sie) so stark gesalbt, daß selbst ein Greis noch Feuer fing.“ (Archilochos, Fragment 38) Die Mixturen wurden aber nicht nur zur Körperpflege und zu Liebeszwecken genutzt. Schon den Ärzten der Antike waren die heilenden Wirkungen von pflanzlichen Duftölen bekannt. Einer der bedeutendsten griechischen Ärzte und Botaniker war DIOSKURIDES PEDANIOS. In seiner „Materia medica“ (1. Jh. n. Chr.) beschrieb er weit über 600 Pflanzen, die daraus bereiteten Heilmittel und deren Anwendungen. Dieses Werk blieb für mehr als anderthalb Jahrtausende das maßgebende Lehrbuch der pharmazeutischen Botanik und gilt als Wegbereiter der modernen Aromatherapie. <<< Übersicht | Durch die Ausstellung >>> |