Der Fruchtbare Halbmond Der Fruchtbare Halbmond ist ein durch Steppen gekennzeichnetes
Gebiet im Nahen Osten, in dem Regenfeldbau, d. h. Landwirtschaft ohne
Bewässerung, möglich ist. Halbmondförmig konfiguriert
erstreckt sich dieser Bereich von Israel, Jordanien, Libanon, Syrien
im Westen über den Südrand der Türkei im Norden, den
Nordosten Iraks bis in den Südwesten Irans im Osten und umschließt
die Halbwüsten und Wüsten der arabischen Halbinsel im Süden.
Sehr lange, heiße und extrem trockene Sommer wechseln hier mit
kurzen, milden und feuchten Wintern ab. Eine Möglichkeit sich in
diesem Gebiet zu behaupten, ist der sogenannte einjährige
Lebenszyklus: die Samen keimen im feuchten Winter, die Pflanze blüht
und fruchtet bereits im Frühjahr und stirbt danach ab, lediglich
die Samen bleiben am Leben und überdauern den sehr langen,
trockenen Sommer am Boden, um im feuchten Winter erneut zu keimen. Großfrüchtige Nutzgräser wie der hier gezeigte Wilde Emmer wurden bereits in der Altsteinzeit von Menschen gesammelt, auf Mahlsteinen zerrieben, zu Brei verkocht und gegessen. Die ältesten Funde stammen vom See von Genezareth und sind c. zwanzig Jahrtausende alt. Da diese Nutzgräser im Fruchtbaren Halbmond in hoher Individuenzahl pro Flächeneinheit anzutreffen sind, gleichzeitig reifen, schnell zu sammeln und lange zu lagern sind, erwiesen sie sich als ideale Nahrungsmittel. Dadurch wurde es erstmals möglich, Nahrungsreserven aufzubauen. <<< Übersicht | Durch die Ausstellung >>> |