Sonderausstellung 2000 - Die Welt in einem Garten

Die Welt in einem Garten

  • Der neue Garten in Dahlem
  • Engler in den Alpen
  • Pflanzen für den neuen Garten

Pflanzen für den neuen Garten

Schon im alten Botanischen Garten in Schöneberg bei Berlin brachte man zahlreiche Gewächse von ihren natürlichen Standorten, vor allem aus den Alpen, in die pflanzengeographischen Quartiere des Freilandes. Für die sehr viel umfangreicheren Partien des neuen Gartens in Dahlem bei Berlin waren große Mengen neuer Pflanzen nötig.

Palmentransport von Schöneberg ins Dahlemer Gewächshaus, um 1900, BGBM, Archiv
Engler beteiligte sich persönlich am Herbeibringen vieler neuer Gewächse. Auf Reisen durch ganz Mitteleuropa, von Spanien und den Pyrenäen bis Bosnien und Siebenbürgen sammelte er fleißig Pflanzen, bzw. deren Samen, Früchte; Zwiebeln usw. am natürlichen Standort und brachte sie nach Berlin. Viele Botaniker-Kollegen, wie Diels, Pilger, Graebner und Frau Graebner, beteiligten sich ebenso wie Apotheker, Lehrer und Gärtner am Sammeln der Pflanzen für den Garten.

Lebendes Material, insbesondere die wertvollen Palmen, wurden mit Ochsengespannen aus dem alten Garten in Schöneberg überführt, zusätzlich Material bei Händlern gekauft oder im Tausch aus anderen Institutionen bezogen. So trafen aus allen Weltteilen Lebendherkünfte ein, über die genaue Zugangsbücher geführt wurden.

Kakteen und Sukkulente, für die um die Jahrhundertwende ein besonderes Interesse erwacht war, kamen vor allem durch Vermittlung der Gesellschaft der Kakteenfreunde und aus Privatsammlungen in den Botanischen Garten.

Porzellanschilder, um 1905
Der Schöneberger Pflanzenbestand für die Gewächshäuser reichte bei weitem nicht mehr aus. Er wurde durch die Sammeltätigkeit zahlreicher Botaniker in den Tropen und Subtropen erweitert. In Vorderasien waren die Botaniker Bornmüller, Haußknecht, Sintenis unterwegs, in Java sammelten Engler und Volkens, in Neuguinea Schlechter, in Afrika Preuß, Engler, Dinter, Volkens, und Schweinfurth, im tropischen Amerika Eggers, Volkens, Schlechter, Warnecke, Preuß, Kuntze und Ule und in Australien Diels und von Müller, um nur einige zu nennen.

Ein wesentliches Kriterium jedes botanischen Gartens ist die Beschilderung. Zehntausende derartiger Schilder wurden für den königlichen Botanischen Garten angefertigt - aus teurem, aber dauerhaftem Porzellan, frost- und hitzeresistent, mit nicht verwischbaren Buchstaben. Man etikettierte aber nicht nur die Pflanzen, sondern auch die einzelnen Bereiche - denn Engler, Urban und Mitarbeiter hatten es sich zur Aufgabe gemacht, Wissen zu vermitteln und nicht etwa nur Besucher zu erfreuen.

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© Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem, Freie Universität Berlin
Seitenverantwortliche, Stand (diese Seite): 18. August 2010
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