Sonderausstellung 2000 - Die Welt in einem Garten

Adolf Engler - Ein Leben für die Botanik

  • Frühe Jahre - Beginn einer Karriere
  • München, Kiel, Breslau - Stationen
  • Berlin - Höhepunkte
  • Reisen in der ganzen Welt

Frühe Jahre - Beginn einer Karriere
Geburtshaus von A. Engler
Geburtshaus von A. Engler (mitte links), vor 1936, Sammlung Baehring, Bad Homburg
Adolf Engler wurde am 25. März 1844 in Sagan geboren. Das heutige Zagan in Polen ist eine Kleinstadt in der damals preußischen Provinz Schlesien. Das zweistöckige Geburtshaus (Mitte links) am Hauptplatz ist längst abgerissen. Dennoch lebte jahrelang in Sagan die Erinnerung an den vielleicht bedeutendsten Sohn dieser Stadt in der Bezeichnung eines Platzes weiter.

Nach dem frühen Tod des Vaters zog die Mutter mit dem vierjährigen Sohn nach Breslau (Wroclaw), wo Engler in sehr bescheidenen Verhältnissen aufwuchs. Hier verbrachte er seine Schulzeit, das Studium und die ersten Berufsjahre. Erste botanische Exkursionen machten ihn mit den schlesischen Gebirgen vertraut, deren herbe Schönheit der Maler Caspar David Friedrich wenige Jahre zuvor in unvergleichlichen Gemälden festgehalten hatte.

Saxifraga media, Steinbrech
Saxifraga media, Steinbrech, Curti´s Botanical Magazine, London 1873, BGBM, Bibliothek
Mit soliden Kenntnissen der heimischen Flora begann Engler das Studium der Naturwissenschaften an der Universität Breslau. Zum Thema seiner Dissertation wählte er die in den schlesischen Gebirgen weit verbreitete Gattung der Steinbrechgewächse (Saxifraga). Zusätzlich konnte er diese in einem kleinen Alpinum des Botanischen Gartens untersuchen. Sein Doktorvater, der Breslauer Botaniker H. R. Goeppert, wollte mit derartigen naturnahen Anlagen den Garten für die Besucher interessanter gestalten. Er hatte damit großen Erfolg und beeinflußte auch Engler in dessen späteren Gartenanlagen.

Im Alter von 22 Jahren promovierte Engler mit "summa cum laude" (mit höchstem Lob) zum Doktor der Philosophie. Sofort nahm er eine Hilfslehrerstelle an seinem alten Gymnasium an, absolvierte Staatsexamen und Probejahr und unterrichtete fünf Jahre lang Naturgeschichte und Mathematik. Außerdem arbeitete er im Botanischen Garten und im Botanischen Museum der Universität Breslau.

Bereits während des Studiums veröffentlichte Engler Berichte über seine Exkursionen ins Isergebirge (Jizerské hory ) und die Hohe Tatra (Vysoké Tatry), denen seine Dissertation in der angesehenen Zeitschrift "Linnaea" folgte.

Tafel aus "Flora Brasiliensis"
Schon früh interessiert ihn die Verbreitung der Pflanzen in Raum und Zeit. Mehrere Verbreitungskarten bringen diese Gedanken zum Ausdruck. Es ist ein Thema, das sein gesamtes wissenschaftliches Werk wie ein roter Faden durchzieht.

Eine Wende in Englers Leben brachte die Begegnung mit August Wilhelm Eichler. Dieser war Kustos am Königlichen Botanischen Garten in München und Herausgeber einer der größten botanischen Publikationen, der "Flora Brasiliensis". Die Aussicht, an diesem großartigen Projekt mitarbeiten zu können, führte Engler 1871 nach München.

Tafel aus "Flora Brasiliensis", 1871, BGBM, Bibliothek

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© Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem, Freie Universität Berlin
Seitenverantwortliche, Stand (diese Seite): 18. August 2010
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