Adolf Engler - Ein Leben für die Botanik
Frühe Jahre - Beginn einer Karriere
Nach dem frühen Tod des Vaters zog die Mutter mit dem vierjährigen Sohn nach Breslau (Wroclaw), wo Engler in sehr bescheidenen Verhältnissen aufwuchs. Hier verbrachte er seine Schulzeit, das Studium und die ersten Berufsjahre. Erste botanische Exkursionen machten ihn mit den schlesischen Gebirgen vertraut, deren herbe Schönheit der Maler Caspar David Friedrich wenige Jahre zuvor in unvergleichlichen Gemälden festgehalten hatte.
Im Alter von 22 Jahren promovierte Engler mit "summa cum laude" (mit höchstem Lob) zum Doktor der Philosophie. Sofort nahm er eine Hilfslehrerstelle an seinem alten Gymnasium an, absolvierte Staatsexamen und Probejahr und unterrichtete fünf Jahre lang Naturgeschichte und Mathematik. Außerdem arbeitete er im Botanischen Garten und im Botanischen Museum der Universität Breslau. Bereits während des Studiums veröffentlichte Engler Berichte über seine Exkursionen ins Isergebirge (Jizerské hory ) und die Hohe Tatra (Vysoké Tatry), denen seine Dissertation in der angesehenen Zeitschrift "Linnaea" folgte. Eine Wende in Englers Leben brachte die Begegnung mit August Wilhelm Eichler. Dieser war Kustos am Königlichen Botanischen Garten in München und Herausgeber einer der größten botanischen Publikationen, der "Flora Brasiliensis". Die Aussicht, an diesem großartigen Projekt mitarbeiten zu können, führte Engler 1871 nach München. Tafel aus "Flora Brasiliensis", 1871, BGBM, Bibliothek |